Christian Santner (3/3): Double Sourcing und Regionalisierung der Lieferketten

 

DI (FH) Christian Santner ist Co-Autor der WKO Studie „Risiken und Abhängigkeiten beim Sourcing aus China und Asien bewerten und mindern“.
In diesem sehr spannenden Interview durfte ich mit ihm über die momentan laufende WKO Studie zu langfristigen Auswirkungen der Covid-Krise und der chinesischen Wirtschaftsstrategien auf Supply Chains und österreichische Unternehmen sprechen.
Im letzten Teil des Interviews ging es vor allem um Ausweichmöglichkeiten zum Single Sourcing in China, alternative Sourcing Modelle und die abschließenden Empfehlungen aus der Studie an die Unternehmen.

 Die Main Facts und Take-Aways: 

– An der bestehenden globalen Struktur der Lieferketten wird sich etwas ändern, aber nicht so dramatisch wie man es wahrscheinlich erwartet hat.Ein Punkt ist wichtig: Die Länder in Osteuropa- also die Länder, die wahrscheinlich auch einmal zu der EU dazu kommen- sind auch sehr wichtige Sourcing. Die werden verstärkt auch unter die Lupe genommen, auch was Wertschöpfung betrifft. Die Nähe schaltet einige Probleme bei Logistikthemen aus, wo es jetzt gehakt hat.
– Sourcing in anderen Asiatischen Ländern ist auch mehr in den Fokus gerückt: Vietnam und Indien.
– Im Sourcing-Bereich werden auch ein tendenzielles Abweichen von Single Sourcing hin zu Double Sourcing oder eine Regionalisierung der Wertschöpfungsketten auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa sowie andere Asiatische Sourcing-Länder wie Vietnam und Indien sichtbar und können je nach Produktions- und Vertriebsstruktur sinnvoll sein

Die abschließenden Empfehlungen für Unternehmen sind:

(1) Eine deutlich bessere Auseinandersetzung der Unternehmen mit den chinesischen Wirtschaftsstrategien

(2) eine wesentlich kritischere Überprüfung der Lieferketten

(3) eine strategischere Planung im Bezug auf China

(4) Etablierung von stärkeren Beziehungen vor Ort

(5) Digitalisierung für den Einkauf und für den Supply Chain. Mehr Transparenz. Rückverfolgbarkeit in den Lieferketten

(6) Kritische Analyse der Schwachstellen in der Wertschöpfung und in den Lieferketten.

Laden Sie die WKO – Studie hier herunter.

Hier finden Sie Teil Eins und Zwei des Interviews zum Nachlesen der Take-Aways.

Hier geht es zu allen anderen Interviews der China Strategie Serie.

 

 

 

„Als Partner von EAC International Consulting für Österreich berate ich Unternehmen in der Internationalisierung, in den Bereichen Operational Excellence (Beschaffung, Business Development, Marketing, Sales), Strategie, Go-to-market, Wertschöpfungs-Analyse, Produktions-Standort-Analyse, Digitalisierung.
EAC ist seit mehr als 25 Jahren in China beratend tätig, mich begleitet das Thema China seit rund 15 Jahren beruflich. An China fasziniert mich vor allem die wirtschaftliche Entwicklung. Ich möchte gern eine Parallele ziehen: Die Kombination der Chinesischen mit der westlichen Medizin entfaltet wahrscheinlich den größten Nutzen, so sehe ich es auch in der Wirtschaft. Dazu gehört gegenseitiger Respekt und gegenseitiges Verständnis. Hier möchte ich unterstützen, um wirtschaftliche Erfolge mit Kunden zu erzielen.“
 – Christian Santner